HPV-Diagnostik und Impfung – Schutz vor Gebärmutterhalskrebs

HPV-Diagnostik und Impfung – Schutz vor Gebärmutterhalskrebs

Bisher sind 118 verschiedene Typen von humanen Papilloma-Viren (HPV) entdeckt worden – 30 davon infizieren fast ausschließlich Haut und Schleimhaut im Genitalbereich. Diese sind jedoch nicht alle gleichermaßen gefährlich und man unterscheidet deshalb Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen (engl. „high risk“ und „low risk“).

Niedrigrisiko-Typen verursachen zum Beispiel Warzen („Feigwarzen“ oder „Condylome“) an der Haut oder im Genitalbereich, jedoch in der Regel keine lebensbedrohlichen Erkrankungen.
Infektionen mit Hochrisiko-Typen können hingegen Gebärmutterhalskrebs auslösen. Mindestens 15 HPV-Typen gehören zu dieser Gruppe der krebserregenden Typen. Die meisten Krebsfälle gehen jedoch auf nur zwei Erreger zurück, die Typen 16 und 18. Sie sind für ca. 71,5 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich.

Voraussetzung für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ist eine Ansteckung und langjährige Infektion mit den „high risk“-Viren. Diese werden meist beim Geschlechtsverkehr durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt übertragen. Seltener erfolgt die Ansteckung über den gemeinsamen Gebrauch von Handtüchern oder Zahnbürsten.

Etwa 80% aller sexuell aktiven Menschen machen mindestens einmal in ihrem Leben eine HPV-Infektion durch. Diese wird nur in sehr seltenen Fällen von Symptomen begleitet. Bei 90% der infizierten Frauen heilen diese Infektionen in einem Zeitraum von bis zu 2 Jahren ohne Therapie und ohne Folgen aus. Etwa 10% der betroffenen Frauen bleiben dauerhaft infiziert und können Zellveränderungen am Gebärmutterhals entwickeln. Nur etwa 1-3% dieser Zellveränderungen entwickeln sich über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren zu einem Gebärmutterhalskrebs – die übrigen heilen meist ohne Therapie aus.
Da eine Infektion in der Regel keine Beschwerden verursacht, merken die meisten Menschen nichts von der Ansteckung. Risikofaktoren, die eine Ansteckung mit den Viren begünstigen, sind außer ungeschütztem Geschlechtsverkehr, Rauchen, sexuelle Kontakte in jungem Alter, wechselnde Sexualpartner und andere.

HPV-Impfung

Eine Impfung gegen die HP-Viren 16, 18, 6 und 11 ist in Deutschland seit Ende 2006 zugelassen. Diese Virustypen können Feigwarzen (HPV 6, 11) und Gebärmutterhalskrebs (HPV 16, 18) auslösen.

Seit März 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut eine generelle Impfung gegen humane Papilloma-Viren (HPV) für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Die Impfung mit drei Dosen sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein. Wie lange der Impfschutz genau anhält und ob eine spätere Auffrischimpfung notwendig ist, ist bislang nicht bekannt.

Da die Impfung nur vor einigen HP-Viren schützt, sind regelmäßige Abstrichuntersuchungen (mindestens einmal pro Jahr) zur Früherkennung von HPV-Infektionen und Gebärmutterhalskrebs weiterhin sinnvoll und notwendig.